Finanzielle Unabhängigkeit als Ärztin/Arzt
Im heutigen Blogbeitrag möchten wir uns den Themen Geld und Gründen widmen. Vielleicht denkst du dir auf den ersten Blick, dass diese beiden Themen doch nichts gemeinsam habe, wir sagen doch!
Gerade wenn es um das Thema Gründen und Selbstständigkeit geht, sind Finanzen eine Grundvorraussetzung und wir müssen uns damit befassen.
Gerade bei Ärztinnen und Ärzten, denn sowohl im Studium als auch in der Zeit als Assistenzarzt/-ärztin lernen wir nicht über Finanzen und Management.
In der dazugehörigen Podcastfolge haben wir eine Gastexpertin eingeladen, Dr. Julie Boll.
Sie ist Ärztin und war lange in der Chirurgie tätig bis sie ihre zweite Passion gefunden hat. Sie unterstützt Ärztinnen und Ärzte auf dem Weg in die Selbstständigkeit rund um das Thema Gründung und Finanzen.
In der Podcastfolge gehen wir vor allem auf das Thema Finanzen ein, dieses Wissen möchten wir hier im Blogbeitrag auch weiter vertiefen.
Der Weg in die Selbstständigkeit
Im Interview berichtet Julie, wie sie in die Selbstständigkeit kam und das unglaublich viele Rückfragen aus ihrem Umfeld kamen.
Meist waren die Fragen angstbehaftet und Sorgen von Kolleginnen und Kollegen, wurden auf Julie projiziert.
Doch hier ist es unglaublich wichtig, dass wir uns ganz bewusst von Glaubenssätzen und Mustern anderer distanzieren und uns von deren Sorgen nicht verrückt machen lassen. Versuche hier bei dir zu bleiben und dich mit deiner Intention hinter der Selbstständigkeit zu verbinden, sie wird dir Kraft geben und dich dabei unterstützen deinen Weg zu gehen.
"Das habe ich noch nie gemacht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe!"-Pippi Langstrumpf
Neben den Kommentaren von ihren Kolleginnen und Kollegen war die größte Herausforderung für Julie die Gründung und die Eintragung beim Finanzamt. Keiner konnte ihr die Fragen beantworten, wie sie als Ärztin diesen besonderen Weg gehen kann und was es zu beachten gilt. Häufig kommen nämlich Kommentare wie "Sie müssen ihre Approbation abgeben" oder ähnliches, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht.
Noch dazu kamen Aussagen vom Finanzamt, dass noch niemand vorher so etwas gemacht habe und es nicht möglich sei. Doch auch hier gilt es sich nicht verunsichern zu lassen, es ist möglich sich als Ärztin/Arzt selbständig zu machen, auch mit Online Business oder ähnlichem.
Wir finden den Spruch von Pippi Langstumpf hier sehr passend, auch wenn es noch wenige gab, die neue Wege in der Medizin gegangen sind, warum sollte das heißen, dass es nicht an der Zeit ist, dass DU diejenige bist, die das Feld transformiert und ihren eigenen Weg geht?
Wer wartet, der fängt nie an!
Ein wichtiger Punkt, den Julie angesprochen hat ist, dass es nicht den perfekten Zeitpunkt zur Gründung gibt, denn umso länger du wartest, umso mehr Gedanken und Zweifel werden kommen. Bei der Gründung geht es darum auch ins kalte Wasser zu springen und dann einfach zu schwimmen.
Wichtig und hilfreich kann es allerdings sein, wenn man sich mit gleichgesinnten verbindet und Unterstützung holt. Ein Netzwerk aus Menschen, die einen Supporten, mit denen man Erfahrungen teilen kann und sich über Fragen und Probleme austauscht ist unglaublich wichtig. So wie unser Netzwerk oder auch Julies Gründungs-Coaching.
Das erfährst du in dieser Folge:
Finanzen
Was ist wichtig?
Eine der wohl größten Hürden beim Gründen ist das Thema "Finanzen". Hier dürfen wir uns vorher gut informieren, Julie und Janna haben in der Folge über einige spannende Aspekte gesprochen, diese möchten wir hier kurz mit einbringen.
Einige der häufigsten Fragen sind:
- Wie kann ich von der Selbstständigkeit leben?
- Wie mache ich das generell mit meinen Finanzen, gerade als Ärztin/ Arzt?
- Wie lege ich einen Stundensatz/Pauschale und Co. fest?
Für Julie sind diese Fragen erst der 2. Schritt, denn zu allererst muss die Basis geschaffen werden. Aus ihrer Erfahrung heraus, haben die meisten Ärztinnen und Ärzte zu Beginn gar keinen Überblick über ihre Finanzen, es war bis dahin immer genug da um zu "überleben" aber mehr wissen die meisten nicht.
Daher kommen hier einige Tipps um eine gute Basis zu schaffen:
- Wie viel Geld kommt rein?
- Wofür gebe ich es aus?
- Wie viel Geld gebe ich durchschnittlich im Monat aus?
Der nächste Schritt ist dann natürlich zu schauen, was ich verdienen möchte und wie ich meine Preise festlegen kann, hier hat Julie zwei Wege, wie sie mit ihren Klientinnen / Klienten vorgeht.
Weg 1: Fakten Check
Das ist wohl die klassische und altmodische Methode. Hier nehmen wir eine Excel-Tabelle her und schreiben alle Ausgaben auf. Daraus können wir dann kalkulieren, was wir verdienen müssen um unseren Lebensunterhalt zu verdienen und somit auch die Preise berechnen.
Weg 2: Create your Vision
Hier haben wir den etwas kreativeren Weg, wenn dir das schwarz-weiß denken der vorherigen Variante beispielsweise schwerer fällt.
In dieser Version machst du dir Gedanken über deine Zukunft und all deine Visionen. Wie möchtest du Leben? Wie viel Umsatz möchtest du in 2 Jahren generiert haben? Welche Ziele hast du?
Und von hier aus wird rückwärts gerechnet, so kannst du am Ende erkennen, was deine Produkte und Dienstleistungen kosten dürfen um deine Vision zu erreichen und zu erschaffen.
Wichtig ist, dass dein Preis sich gut für dich anfühlt, du darfst dir auch die Freiheit nehmen, ihn jederzeit wieder anzupassen, wenn es sich nicht mehr stimmig anfühlt.
Finanzielle Freiheit
Finanzielle Freiheit ist für viele Ärztinnen und Ärzte eine nicht greifbare Traumvorstellung, doch auch die finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit ist absolut möglich!
Doch was bedeuten diese Begriffe überhaupt? Unter finanzieller Unabhängigkeit versteht man, dass man so viel angespart hat, dass man von den ausgeschütteten Dividenden leben kann, also meine Grundversorgung gesichert ist.
Finanzielle Freiheit setzt nochmal etwas drauf, hier ist die Grundversorgung gesichert und darüber hinaus kann ich auch weitere Wünsche erfüllen, wie z.B. größere Reisen usw.
Spannend ist hier jedoch der Aspekt, dass der Hintergrund meist der ist, dass die Ärztinnen und Ärzte sich wünschen mehr Zeit mit ihren Familien und Freunden zu verbringen und weniger zu arbeiten. Es geht also nicht darum gar nicht mehr als Ärztin/Arzt tätig zu sein. Hier ist der Gedanke sich Selbstständig zu machen und seinen eigenen Weg zu gehen, sehr naheliegend, denn so kannst du dich von Klinikalltag unabhängig machen und dir deinen eigenen Weg suchen.
Du kannst über deine Arbeitszeiten und alles weitere selbst entscheiden.
Um diesen Schritt zu gehen, bedarf es der Klarheit über deine finanzielle Situation, deine Angebote und deine Preise. Suche dir hierfür gerne Unterstützung und nutze die Fragen des Beitrags um dir selbst schon einen groben Überblick schaffen zu können.
Weitere Tipps zum Thema Geldanlage und Co. hörst du in der Podcastfolge mit Julie.
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